Thermoregulation

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Wie Pinguine mit Hitze und Kälte umgehen und wie man aus ihrer Größe auf ihren Lebensraum schließen kann.
Alles in Allem bevölkern Pinguine die unterschiedlichsten Klimazonen - von der Antarktis bis zum Äquator. Sie ertragen Lufttemperaturen von plus 35 Grad Celsius und minus 55 Grad Celsius. Doch damit nicht genug, auch das Wasser kann starken Temperaturschwankungen unterliegen. Auf den Galápagos Inseln liegt die Wassertemperatur manchmal bei 28 Grad und das schwarze Gefieder einen Galápagospinguins kann sich in der Äquatorsonne leicht auf über 45 Grad erwärmen. Der Kaiserpinguin dagegen fischt in meist minus 1 Grad kaltem Wasser, trotzt Schneestürmen mit bis zu 200 km/h Windgeschwindigkeit an Land und hält sein Ei bei im Schnitt minus 45 Grad Celsius konstant warm.

Um diese extremen Temperaturen zu meistern, haben sich beide Pinguinarten ganz individuell ihrer Umgebung angepasst. Dennoch haben beide Pinguine - der Galápagospinguin und der Kaiserpinguin - eines gemeinsam: Ihre Körpertemperatur liegt - wie die aller Pinguine - stets zwischen 38,5 und 40 Grad. Keine andere Vogelfamilie umfasst auch nur annähernd so viele Arten, die sich zum Teil an so völlig unterschiedliche Klimata anpassen mussten - denn Pinguine müssen mit extremer Hitze fertig werden und der Kälte ein Schnippchen schlagen.

So müssen Kaiserpinguine stets darauf achten, dass sie nicht zuviel Körperwärme an die Umgebung verlieren, die teilweise bis zu 105 Grad kälter sein kann als ihre eigene Körpertemperatur. Der Galápagospinguin hingegen muss ständig überflüssige Körperwärme abgeben, um keinen Hitzschlag zu bekommen. Der Kaiserpinguin wiederum muss sein Ei stets auf ca. 40 Grad halten - dafür muss er es sogar drei Monate auf seinen Füßen mit sich herumtragen und mit einer speziellen Brutfalte bedeckt halten. Schon 15 Sekunden ungeschützt auf dem kalten Eis der Antarktis wäre das Ende für das neue Leben in dem Kaiserpinguinei. Galápagospinguine müssen dagegen an heißen Sommertagen das Bebrüten des Geleges unterbrechen, ansonsten würden die Eier zu heiß, was besonders für jene Gelege gilt, die nicht in einer Erdhöhle abgelegt wurden.

Wie man an diesen Beispielen sehen kann, haben Pinguine zwei Anpassungsarten um mit diesen Temperaturen umzugehen. Zum Einen eine körperliche Anpassung, die es den Kaiserpinguinen wie bereits oben genannt ermöglicht, das Ei unter einer speziellen wärmenden Brutfalte zu verstauen, zum Anderen haben sie aber auch ganz besondere Verhaltensweisen und Strategien entwickelt, um ihren temperaturextremen Lebensräumen Rechnung zu tragen – wie der Galápagospinguin , der seine Eier notfalls verlässt.